Sonntag, März 05, 2006

Tautropfenwelt

Zurück in rheinischen Gefilden lächelt mir das Leben in gewohnter Manier und vertrauter Gestalt ins Gesicht und flüstert mir ins Ohr: "Na, Pläne geschmiedet? - Vergiss es !"
Also modifizieren wir in bestmöglicher Gelassenheit die Agenda 2006 und treffen ein Abkommen. Ich füge mich und geb´ mir weiterhin Mühe, fortan halb volle Gläser zu sehen statt halb leere.
Belohnt wird diese Haltung auf dem Fuss folgend in Form von Jobs und regem Interesse an meiner Arbeit.
Striegls Album nimmt Formen an, und während Tom seine laufende Nase in Papiertaschentücher steckt, meine Schwester im Pfälzischen einschneit und der Winter sich nochmals von seiner besten Seite zeigt, sitze ich über einem Drehbuch und lese mich in das Projekt.

Zwischendurch baute ich nachts in einer Hinterhof-Wohnung am Kölner Eigelstein den Bechstein der Pianistin auseinander, während um uns herum der karnevalistische Wahnsinn tobte.
Spaghetti und sonstiges besorgten wir uns kurz zuvor in den Katakomben des Hauptbahnhofs, der nur einen Steinwurf entfernt den maskierten, tanzenden und grölenden Menschenmassen standzuhalten versuchte. Lächelnd jagten wir durch das Szenario um möglichst schnell wieder von der Strasse zu kommen. In dieser Stadt herrscht während der tollen Tage absoluter Ausnahmezustand.
Einziger Vorteil: es gab ne Menge freier Parkplätze, da die meisten mit dem Zug oder in Fahrgemeinschaften anreisten.

Sie spielte, ... ich spielte ... in die Nacht!

Ansonsten bringt ein Zitat des japanischen Haiku-Dichters Issa in diesen Tagen mein Inneres wohl am besten auf den Punkt:

Tsuyo no yo wa
tsuyu no yo nagara
sari nagara

(Diese Tautropfenwelt
ist eine Tautropfenwelt,
.. und doch ...)

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