Montag, Mai 29, 2006

Ein Stück Musik


"Alle Worte die ich sage sind nur Blindtext,
und ich warte, dass irgendwer was einsetzt..."
(Tom Albrecht; "Fern von Hier")

Da entdecke ich beim stöbern und recherchieren einen nicht mehr ganz neuen Artist in den Fluten des "WeltWeitenWahnsinns" und stelle mir erneut die Frage, was die deutsche Musikindustrie eigentlich noch alles an sich vorbeiziehen lässt, während irgend eine Andrea Berg ihren Unsinn in die Charts lügt und die fünfhundertachtundzwanzigste Castingshow der ohnehin schon jämmerlichen TV-Welt den Rest gibt.

Wir werden sehen.

Das Album des Herrn Striegl geht jedenfalls in die Endphase, Mischtermine stehen fest, und es wird ohne Frage ein schönes Stück Musik.
Dann kommt der Sommer, und meine Reisetasche wird erneut den Aufenthaltsort wechseln. Seltsam, wie sehr man sich an diese Heimatlosigkeit gewöhnen kann. Offensichtlich findet man die Dinge stets dort, wo man sie nicht vermutet, und eines fand ich ohne Frage wieder in den vergangenen Monaten: ein ganzes Stück Musik.

to be continued ...

Mittwoch, Mai 10, 2006

Der gute Geschmack


Ich fahre den Wagen bei satten vierundzwanzig Grad aus der Kölner Innenstadt und komme soeben von einem sehr netten wie auch informativen Treffen (neudeutsch: Meeting). Nach so manch verbalakrobatischer "wir ändern die Welt Attetúde" und unzähligen Kaffees mit den verschiedensten Collaborationsanwärtern (die man sich im Nachhinein hätte schenken können), ging es bei diesem Treffen ausnahmsweise mal um das, was eigentlich meine Passion ist: um Musik, Inhalt, Kunst und nicht zuletzt um den guten Geschmack.
Über diesen lässt sich bekanntlich streiten, dennoch ist wohl kaum noch wegzudiskutieren, dass es dieser Gesellschaft (neben so einigen anderen Wehwehchen) an eben diesem in hohem Masse mangelt.
Heute wurde ich wieder einmal davon überzeugt, dass es auch hierzulande noch Ausnahmen gibt, und empfehle jedem, sich folgenden Link zu gönnen: Khalil Gibran (Maraton). Es lohnt sich literarisch, wie auch musikalisch.

Kaum verlasse ich das Konrad-Adenauer Ufer, da sprudelt mir aus den Türlautsprechern des Wagens ein Beitrag des Südwestfunks ins Ohr, der sich kurz damit befasst, dass Untersuchungen zufolge die Geschmackssinne der heranwachsenden eine äusserst bedenkliche Rückbildung aufweisen. Durch den massigen Konsum von künstlichen Aromastoffen ist zum Beispiel die Geschmacksrichtung "Bitter" für fast alle Probanden nicht mehr wahrnehmbar gewesen. Naturbelassenes schmeckt für die Tespersonen fade oder zuweilen nach gar nichts. Und da die Auswahl der Nahrungsmittel eben danach getroffen wird, sind Gemüse und Obst für die Kandidaten einfach nicht auf der Liste, Erdbeershake und Zitroneneis hingegen ganz oben. Wie eine Erdbeere eigentlich wirklich schmeckt, war dann für die meisten eine (leider) enttäuschende Überraschung.

In der Hoffnung, dass die Dieter Bohlens der Nahrungsmittelindustrie alsbald von Seiten der Krankenkassen in die Verantwortung gezogen werden (ich armer Idealist.....), fahre ich der Mittagssonne entgegen und versuche, weiter zu atmen. Ein, ... und Aus.... und Ein .....und ....