Samstag, November 19, 2005

Wie man sich bettet, so liegt man

Es war ne kurze Nacht. Nicht, dass es die erste gewesen wäre, nach der sich mein Körper am nächsten Morgen meldet und fragt, ob ich noch ganz bei Trost bin. In jüngeren Jahren ging dieser morgendlichen Mattheit immer ein weinhaltiger Abend voraus, heute jedoch krieg ich das frei Haus, ohne einen Tropfen des teuren Gesöffs.
Woran das wohl liegt?
Trixi bekocht derweil ihre Zwerge, wie sie mir vorhin schrieb, und ich falle langsamen Schrittes aus der Dusche im Gästehaus, krame in der Reistasche nach frischer Baumwollware und spür das Dauerabo in den Lendenwirbeln. Wie prickelnd ...
Es wird kalt, Temperatursturz binnen zwei Tagen, und so sehr ich mich auf Schweden freue, es ändert nichts daran, dass ich meine Garderobe noch einmal einer Wintertauglichkeitsprüfung unterziehen sollte.
Die Nummer mit dem Operator der ominösen Fluggesellschaft ist zwischenzeitlich durch die Buchhaltung spaziert: vierzig Euro (in Ziffern: 40!) hats laut Herrn Striegl gekostet. Das macht Laune. Dafür telefonieren andere zwei Monate lang - wir hingegen schafften das in schlappen zwanzig Minuten.

Mein gestriger Spontanbesuch bei meinen Lieben in Oberwinter endete am Krankenbett der chirurgischen Abteilung. Dort liegt Albert seit nunmehr drei Wochen. Als ich zuvor in Siggis Haustür stand, sagte ich unmittelbar nach dem HALLO, dass ich seit zwei Wochen daran denke, vorbei zu schauen, aber es irgendwie nie geschafft hätte. Sie schaut mich fassunglos an und erzählt mir dann die ganze Story, und dass sie am morgen noch meine Nummer gewählt habe. Ja, es gibt eben Geschehnisse, die bedürfen keines konventionellen Informationsflusses. Man spürt einfach, dass da was nicht stimmt - egal wie weit man weg ist.

Eigentlich müsste ich mich längst um meine Hamburgreise gekümmert haben, aber da die zurückliegenden Monate durchweg mit "Geduld und Gelassenheit" überschrieben waren, lächle ich und verschiebe die notwendigen Telefonate auf morgen. Dann wird sich auch meine Wirbelsäule ein wenig erholt haben, und ich muss das Telefonat nicht alle fünf Minuten mit einem "mmh" und "ahhh" unterbrechen.

1 Kommentar:

Markus Striegl hat gesagt…

WIE MAN JETTET, SO FLIEGT MAN...hätte man auch schreiben können.....LOL....Grüße, Markus